Diagnostik in unklaren Fällen

Gyn-Depesche 2/2002

Die Szintimammographie kann wertvolle Zusatz-Informationen liefern

Die Mammographie ist nach wie vor wichtigstes Instrumentarium bei der Diagnostik eines Mammakarzinoms. Schwierigkeiten treten mit dieser Methode aber nicht selten bei der Untersuchung von Frauen mit radiologisch dichtem Gewebe auf. Auch im Falle von nicht tastbaren Tumoren ist der Vorhersagewert nur gering. Hier kann die Nuklearmedizin mit der Szintimammographie möglicherweise eine wertvolle Alternative anzubieten.

Die Szintimammographie wird meist mit Technetium-99m-sestamibi (MIBI) als Tracer durchgeführt. An einer großen prospektiven Studie nahmen 673 Frauen teil; 286 von ihnen hatten einen palpablen Tumor, bei 387 war der Tastbefund unauffällig. Die diagnostische Genauigkeit der Untersuchungsmethode betrug 78 bis 81%; die Sensitivität lag bei 75,4% und die Spezifität bei 82,7%. Der positive Vorhersagewert betrug 74,5%, der negative Vorhersagewert 83,4%. Bei Patientinnen, bei denen nach dem Mammographie-Befund die Karzinomwahrscheinlichkeit unter 20% lag, betrug der negative Vorhersagewert sogar 94%. Bei kleinen Tumoren unter 1 cm war die Sensitivtät herabgesetzt. Sie war höher bei Patientinnen mit tastbarem Tumor; die Spezifität war jedoch höher bei unauffälligem Tastbefund.

Quelle: Khalkhali, I: The role of nuclear medicine in breast cancer detection - functional breast imaging, Zeitschrift: RADIOLOGIC CLINICS OF NORTH AMERICA, Ausgabe 39 (2001), Seiten: 1053-1068

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