An der Studie nahmen 50 Krebspatientinnen teil, bei denen sechs Zyklen Chemotherapie durchgeführt wurden. Während jeder Behandlung schauten die Frauen einen Disney-Film. Die Studienautoren stellten bewusst nur ältere Filme zur Auswahl, weil diese eine langsamere Handlung haben als neuere Produktionen und positive Erinnerungen an die Vergangenheit wecken. Die Patientinnen machten vor und nach jeder Chemotherapie per Fragebogen Aussagen zu ihrer Lebensqualität.
Nach dem sechsten Behandlungs-Zyklus fühlten sich die Frauen in der Disney- Gruppe weniger angespannt, reizbar, depressiv und besorgt als diejenigen in der Kontrollgruppe, die keine Filme geschaut hatten. Auch der Einschnitt ins Sozialleben, den eine Krebserkrankung oft verursacht, wurde in der Disney-Gruppe als weniger schwerwiegend empfunden. Wie lassen sich die positiven Effekte auf das Wohlbefinden erklären? Ein Grund könnte sein, dass die Filmfiguren oft in einer ähnlich schwierigen Lage stecken wie die Krebspatientinnen. In den Disney-Filmen geht es aber weniger darum, allen Widrigkeiten heldenhaft zu trotzen, sondern darum, Veränderungen zu akzeptieren. Und der wahre Sieg der Figuren besteht meist darin, dass sie an ihrer Aufgabe wachsen. RG