Die Daten der NSABP-B27-Studie, in der bei 2411 Patientinnen nach primärer Chemotherapie mit viermal AC (Doxorubicin, Cyclophosphamid) die prä- oder postoperative Gabe von Docetaxel über vier Zyklen mit keiner weiteren postoperativen Chemotherapie verglichen worden war, präsentierte A. Löhr, Wiesbaden. Durch Zugabe des Taxans Docetaxel wurde die Rate kompletter Remissionen (pCR-Rate) signifikant von 13,7% auf 26,1% erhöht. Diese Ergebnisse und die anderer Studien zeigen, dass in der primären Chemotherapie durch die zusätzliche Gabe von Docetaxel die pCR-Rate verdoppelt wird. Das optimale Schema ist jedoch noch nicht definitiv geklärt. Die zweite Auswertung der BCIRG-001-Studie (Nachbeobachtungszeit 55 Monate) stellte Nadia Harbeck, München, vor. Die Daten bestätigen eindrucksvoll den signifikanten Überlebensvorteil für Patientinnen, die adjuvant mit der Docetaxel-haltigen Kombination TAC (Docetaxel, Doxorubicin, Cyclophosphamid) statt mit dem etablierten FAC-Regime (5-FU statt Docetaxel) behandelt worden waren. Im TAC-Arm waren nach knapp fünf Jahren noch 87% der Patientinnen am Leben, im FAC-Arm 81%. 75% bzw. 68% waren krankheitsfrei. Dies entspricht einer relativen Risikoreduktion, an Mammakarzinom zu versterben, von 30%. Nach Einschätzung Harbecks lässt sich aus diesen vielversprechenden Daten aus San Antonio 2003 die begründete Aussicht auf erhöhte Heilungschancen durch den frühzeitigen Einsatz von Docetaxel und Anthrazyklinen in der Therapie des Mamma-CA ableiten. (GS)
Mammakarzinom
Gyn-Depesche 1/2004
Docetaxel hat sich etabliert
Auf einer Fortbildungsveranstaltung wurden die neuesten und wichtigsten Erkenntnisse des letzten San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) präsentiert. Es zeigte sich, dass die auf der Tagung vorgestellten Daten die Bedeutung von Docetaxel in der Chemotherapie des Mammakarzinoms bestätigen.