Dopplerbefund bei Ovarialkarzinom

Eine 77-jährige Patientin stellte sich 1998 wegen Postmenopausenblutung vor. Die Ovarien konnten mit Ultraschall gut dargestellt werden, wobei der Farbdoppler zahlreiche intraovarielle Gefäße mit niedrigem Gefäßwiderstand zeigte. Der Patientin wurde eine Hysteroskopie zur Entfernung eines Endometriumpolypen sowie eine Kontrolle des Tumormarkers CA 125 empfohlen. Dieser war auf 97 U/l gestiegen. Zwar ließ die Patientin den Polypen entfernen, einer Probelaparotomie zur Abklärung des Ovarialbefundes stimmte sie jedoch erst 1999 nach zwei weiteren Ultraschallkontrollen und weiter steigendem Tumormarker zu. Nun fand sich ein beidseitiges Ovarial-CA FIGO IIIB mit Netzbeteiligung. Gut sichtbare Ovarien mit guter Durchblutung sind in der Postmenopause äußerst suspekt, selbst bei fehlenden weiteren Symptomen. Die Farbdoppler-Untersuchung hatte frühzeitig den Hinweis auf die maligne Erkrankung gegeben. Leider tauschten sich Ultraschallspezialisten und Onkologen nicht ausreichend aus.