Intrauterine Wachstumsrestriktion

Gyn-Depesche 5/2022

Drohende Totgeburt frühzeitig erkennen

Ein britisches Forschungsteam entwickelte ein Vorhersagemodell für Plazentainsuffizienz, SGA-Babys und das Totgeburtsrisiko.
In einer prospektiven Screening-Studie untersuchte man die Genauigkeit verschiedener Vorhersagemodelle für Totgeburten infolge einer plazentaren Dysfunktion. Bei der Routineuntersuchung in SSW 19 bis 24 wurde bei 131.514 Einlings- Schwangeren das individuelle Risikoprofil erfasst, das Fetalgewicht (EFW) nach der Hadlock-Formel berechnet und der Pulsatilitätsindex beider Arteriae uterinae ermittelt. Als relativ ungenaues Instrument zur Einschätzung des perinatalen Risikos im mittleren Trimenon erwies sich ein Scoring-System, das sich ausschließlich an maternalen Risikofaktoren orientiert – etwa Alter, BMI, Raucherstatus, einer früheren fetalen Wachstumsrestriktion oder Präeklampsie. Deutlich besser schnitten zwei Modelle ab, die zusätzlich das EFW und den Pulsatilitätsindex der Aa. uterinae berücksichtigten. Bei einer Falsch-Positiv- Rate von 10 % konnten bis zu 70 % aller Totgeburten vor der 37. SSW und 73 % vor der 32. SSW richtig prognostiziert werden. Die Studienautoren halten es deshalb für sinnvoll, die dopplersonografische Bestimmung des Pulsatilitätsindex in die Routine-Untersuchung im zweiten Trimenon aufzunehmen. CW
Quelle: Nicolaides KH et al.: Predictive performance for placental dysfunction related stillbirth of the competing risks model ... BJOG 2022; 129: 1530-7
ICD-Codes: O36.5

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