Nikotin in der Schwangerschaft

Gyn-Depesche 4/2020

E-Zigaretten besser als Tabak

Das Rauchen von E-Zigaretten in der Schwangerschaft scheint dem Fetus nicht zu schaden.
In einer Geburtsklinik in Dublin (Irland) entbanden 413 Frauen, die während der Schwangerschaft elektronische Zigaretten geraucht hatten. 195 von ihnen gaben an, sich zusätzlich gelegentlich auch konventionelle Zigaretten anzuzünden. Diese beiden Gruppen wurden verglichen mit 99 ausschließlich Tabak rauchenden und 108 nichtrauchenden Schwangeren.
Die Babys der E-Zigaretten- und der Nichtraucherinnen wiesen ein ähnliches Geburtsgewicht auf (3.470 bzw. 3.471 g). Im Vergleich dazu wogen die Kinder der Frauen, die konventionelle Zigaretten verwendeten, signifikant weniger: 3.140 g bei den Gemischt-Raucherinnen, 3.166 g bei den reinen Tabakraucherinnen. Der Anteil der Kinder mit einem Geburtsgewicht unter der zehnten Perzentile war bei den Tabakkonsumentinnen fast dreimal so hoch wie in den anderen beiden Gruppen. Gestationsalter bei der Geburt, Apgar-Scores und Intensivversorgung unterschieden sich nicht signifikant.
Auffällig waren zudem die sozioökonomischen Unterschiede zwischen den Gruppen, betonten die Autoren. Ähnlich wie die Nichtraucherinnen waren die EZigaretten- Konsumentinnen meist besser ausgebildet, hatten ihre Schwangerschaft geplant und bereits im Vorfeld ein Folsäurepräparat eingenommen. Auch der Anteil der Mütter, die ihr Kind stillten, war höher. Fazit: Falls es einer Frau nicht gelingen sollte, in der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören, kann man ihr raten, auf E-Zigaretten umzusteigen – dann aber komplett. CW
Quelle: McDonnell BP et al.: Electronic cigarettes and obstetric outcomes: A prospective observational study. BJOG 2020; 127(6): 750-6

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