In Manchester haben Mitarbeiter der Fetal Management Unit (FMU) Daten ihrer Patientinnen ausgewertet und zusätzlich alle ihnen unbekannten Fallbeschreibungen vom CLAP-Team der Region erhalten (Cleft Lip and Palate Team). So ließen sich die Assoziationen verschiedener Spaltbildungen mit weiteren Anomalien auswerten.
Im „Protokoll“ für Nordwest-England wird empfohlen, alle Fälle von V. a. Spaltbildung im Ultraschall in SSW 18 bis 20 an die regionale Fetal Management Unit für eine zweite Beurteilung zu überweisen. Dort wird eine Datenbank geführt. Besteht die Schwangerschaft weiter, wird den Patientinnen eine Überweisung an das CLAP-Team angeboten. Es besteht u. a. aus spezialisierten Chirurgen, Genetikern und Logopäden, die an allen Aspekten der Betreuung und Beratung vor der Geburt beteiligt sind und sich um die gesamte spätere Behandlung und die Langzeitbeobachtung kümmern.
Eine Lippenspalte mit oder ohne Gaumenspalte (CL±P) ist eine der häufigsten fetalen Anomalien mit einer Inzidenz von 1 : 700 bis 1 : 1000 und erheblicher ethnischer und geographischer Variation. CL±P kann allein vorkommen, doch sind Assoziationen mit mehr als 100 verschiedenen Chromosomenanomalien und erblichen Syndromen dokumentiert.
Die Spaltbildungen werden nun häufiger vor der Geburt erkannt (in Norwegen von den späten 1990er Jahren bis 2004 in bis zu 58%). Sie werden eingeteilt in uni- und bilateral bzw. in der Mittellinie sowie alleinige Lippenspalte (25%), CL+P (51%) und isolierte Gaumenspalte (24%; gemeint ist hier eine Spalte im Alveolarkamm oder primären Gaumen).
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