Das Hormon-IUS besteht aus einem kleinen Kunststoff-T, an dessen Längsschenkel ein Hormonzylinder angebracht ist, der 52 mg Levenorgestrel, gemischt mit Polymethylsiloxan, enthält. Aus diesem Speicher werden gleichmäßig 20 µg Levonorgestrel pro Tag freigesetzt. In der Metaanalyse zur Wirksamkeit des IUS wurden fünf von sieben Studien, die die Einschlusskriterien erfüllten, berücksichtigt. In diesen Studien wurde das IUS mit Kupferspiralen zweier Kategorien verglichen, nämlich solche von mehr als 250 mm3 Volumen und solche von bis zu 250 mm3. Für die Hormonspirale ergab sich eine signifikant geringere Rate intra- und extrauteriner Schwangerschaften als für die kleineren Kupferspiralen. Zwischen den größeren Kupferspiralen und der Hormonspirale war bezüglich dieser Parameter kein Unterschied festzustellen. In der LNG-IUS-Gruppe blieb die Regelblutung bei mehr Frauen aus als in den Vergleichskollektiven, was einige veranlasste, die Spirale - unnötig - zu entfernen. Denn die Blutungsfreiheit ist mit normalen Östrogenspiegeln verbunden und deshalb medizinisch völlig harmlos und keineswegs als Nachteil, sondern als Vorteil der Hormonspirale zu werten. Weist man die Frauen vor dem Einsetzen der Hormonspriale auf eine eventuell auftretende Blutungsfreiheit hin, die die meisten Frauen ja sogar als angenehm empfinden, werden sich auch weniger Frauen die Spirale deswegen wieder entfernen lassen.
Hormonhaltiges Intrauterin-System
Gyn-Depesche 1/2002
Effektive Langzeit-Kontrazeption
Eine Metaanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass ein Levonorgestrel-haltiges Intrauterin-System (LNG-IUS) hinsichtlich der Verhütung intra- und extrauteriner Schwangerschaften signifikant wirksamer ist als kleine Kupfer-Spiralen (< 250 mm3).
Quelle: French, RS: Levonorgestrel-releasing (20 microgram/day) intrauterine systems (mirena) compared with other methods of reversible contraceptives, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF OBSTETRICS AND GYNAECOLOGY, Ausgabe 107 (2001), Seiten: 1218-1225