Im Rahmen einer koreanischen Querschnittstudie der Jahre 2008 und 2009 wurden 8.139 erwachsene Frauen außerhalb einer Schwangerschaft zu ihrem Gesundheitszustand befragt. 17,5 % gaben an, schon einmal an Hämorrhoiden gelitten zu haben, 7,9 % hatten auch eine entsprechende Diagnose erhalten. Die Prävalenz für Harninkontinenz betrug nach Selbsteinschätzung 11,1 %, nach ärztlicher Diagnose 2,6 %.
Signifikant höher war der Anteil der Frauen mit unfreiwilligem Urinabgang in der Gruppe mit Hämorrhoiden. Dies galt jeweils sowohl für selbstdiagnostizierte als auch für ärztlich bestätigte Erkrankungen. Auch nach Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren – wie Alter, BMI, Nikotinkonsum, sportliche Aktivität, Diabetes und Hypertonie – blieb eine signifikante Assoziation erhalten. Im Schnitt verdoppelte sich bei Hämorrhoiden das Risiko für eine Harninkontinenz. Als wichtige Risikofaktoren für beide Erkrankungen bestätigten sich Übergewicht und ein größerer Taillenumfang. Der Altershöhepunkt für eine Komorbidität lag zwischen 19 und 39 Jahren, der für Hämorrhoiden alleine zwischen 40 und 49 Jahren.
Die Ergebnisse weisen nach Ansicht der Autor:innen darauf hin, dass Hämorrhoiden und Harninkontinenz Teile derselben Beckenbodenerkrankung darstellen könnten. Aufgrund der starken Assoziation sollten Patientinnen mit rektalen Blutungen und Schmerzen immer auch nach unfreiwilligem Urinabgang befragt werden – und umgekehrt. CW