Mamma-Rekonstruktion nach Brustkarzinom

Gyn-Depesche 3/2019

Ein Frauenrecht

Die Möglichkeiten der Brustrekonstruktion nach Krebsoperation haben einen hohen Standard erreicht. Zwei Experten aus Kalifornien stellen die aktuellen Möglichkeiten dar.

In den USA wurde im Jahr 1998 ein Gesetz erlassen, das allen Bürgerinnen das Recht zubilligt, nach einer Mammakarzinom- Therapie eine Brustrekonstruktion zu erhalten. Inzwischen machen fast 40 % der Patientinnen von dieser Option Gebrauch.
Bei einem kleinen Mammakarzinom kann man sich oft auf eine partielle Mastektomie beschränken, i. d. R. kombiniert mit Bestrahlung. Aufgrund von Gewebeverlust und Fibrosierung kommt es dabei oft zu Deformierungen der Brust. Ein symmetrisches Aussehen kann man mittels Angleichung der gesunden Brust (Mastopexie und Mammareduktion) erreichen.
Eine größere Herausforderung ist die Rekonstruktion nach kompletter Mastektomie. Hier unterscheidet man grundsätzlich zwischen autologer Methode und Einsetzen eines Implantats. Bei der autologen Rekonstruktion werden Muskellappen in die Brust verpflanzt. Der Eingriff dauert vier bis zehn Stunden und zieht drei bis fünf Tage Klinikaufenthalt nach sich. Man verwendet oft einen Stiellappen des M. latissismus dorsae oder einen myokutanen TRAM-Lappen aus dem Unterbauch.
Das Einsetzen von Implantaten an sich dauert nur ein bis zwei Stunden, verursacht weniger Narben und beansprucht eine nicht so lange Rekonvaleszenz wie die autologe Methode. Jahre später kann sich aber Gewebeflüssigkeit um die Silikonprothese ansammeln. Diese muss man auf den Tumormarker CD30 testen. WE
Quelle:

Lee GK et al.: Breast reconstruction following breast cancer treatment. JAMA 2018; 320: 1277-8

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