Desinfektion

Gyn-Depesche 4/2009

Ein Jod-Stoß mit Folgen

Für Eingriffe im Rahmen der Pränataldiagnostik wird zur Desinfektion an vielen Zentren PVP-Jod verwendet. Diese Praxis kann aber nachteilige Auswirkungen auf Mutter und Fetus haben.

Eine 10%ige Lösung von Povidon-Jod ist ein hochwirksames Antiseptikum zur Desinfektion des Operationsfeldes bei chirurgischen Eingriffen. Es wird auch in Pränatalzentren verwendet, um im Rahmen von Amniozentese, Chordozentese oder Chorionzottenbiop­sie die Haut zu desinfizieren.

Seit längerem weiß man, dass schon bei einmaliger Anwendung von PVP-Jod eine beträchtliche Menge Jod durch die Haut resorbiert werden kann; Hypo- und Hyperthyreo­se können die Folgen sein.

Eine spanische Arbeitsgruppe untersuchte die Auswirkungen der Applikation des Desinfiziens prospektiv bei 31 Frauen, bei denen nach Tod des Fetus im ersten Trimester der Uterus ausgeräumt werden muss­te. Man stellte fest, dass über Haut und Vaginalschleimhaut aus dem Präparat erhebliche Mengen an Jod resorbiert werden, wie die stark erhöhten Jod-Ausscheidungen im Urin zeigten. 24 Stunden nach der Applikation des Mittels fielen die Spiegel von freiem Thyroxin im Serum von 16,92 auf 16,49 pmol/l. Die TSH-Werte änderten sich nicht.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x