Transdermale Östrogentherapie

Gyn-Depesche 4/2017

Eindeutig effektiver Knochenschutz

Die verminderten Östrogenspiegel in der Menopause sorgen dafür, dass das Risiko für Osteoporose und Frakturen steigt. Eine Hormonersatztherapie (HRT) kann diesem Risiko entgegenwirken. Welche Vorteile haben dabei transdermale Östrogenpräparate?

Für einen genaueren Überblick über alle Vor- und Nachteile der transdermalen Östrogentherapie wurden die Daten von neun klinischen Studien in einer Metaanalyse zusammengefasst. Die Qualität der Studien war durchweg hoch. Eingeschlossen waren insgesamt 643 postmenopausale Frauen, die ein oder zwei Jahre lang mit transdermalem Östrogen behandelt wurden.
In allen Studien wurde eine positive Wirkung der transdermalen Östrogentherapie festgestellt. Eine ein- bzw. zweijährige Therapie verbesserte die Knochenmineraldichte in der gepoolten Analyse um insgesamt 3,4% bzw. 3,7%. Auch die Verträglichkeit der Therapie fiel in allen Studien gut aus, und es traten keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse auf.
Gegenüber der klassischen oralen Einnahme hat die transdermale Östrogen-Applikation den Vorteil, dass keine Leberverstoffwechselung stattfindet und daher eine niedrigere Hormondosis benötigt wird. Dadurch sinkt das Risiko für Nebenwirkungen. Zudem kommt es nicht, wie bei oralen Östrogenen, zur Überproduktion an Triglyzeriden. Tatsächlich senkt eine transdermale Östrogentherapie Studien zufolge die Triglyzeridspiegel sogar um rund 34%. Auf der anderen Seite gibt es jedoch Hinweise, dass die transdermale Östrogentherapie langfristig mit einem erhöhten Risiko für Endometrium- und Brustkrebs verbunden sein kann. OH
Quelle:

Abdi F et al.: The effects of transdermal estrogen delivery ... Iran J Pharm Res 2017; 16(1): 380-9

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