Fortgeschrittenes Zervixkarzinom

Gyn-Depesche 4/2018

Eine aussichtsreiche Immuntherapie

Für persistierende, rezidivierende und metastasierende Zervixkarzinome gibt es keine überzeugenden Therapiekonzepte. In letzter Zeit machten bei fortgeschrittenem Krebs Immuntherapien von sich reden. Eine solche wurde kürzlich in Indien erprobt.

Das US-amerikanische National Comprehensive Cancer Network schlägt derzeit eine duale Chemotherapie (mit oder ohne Bevacizumab) als Standardtherapie bei Zervixkarzinom-Rezidiv vor, das sich nicht für Chirurgie oder Bestrahlung eignet. In fortgeschrittenen Stadien kann Bevacizumab zusätzlich zur Chemo das Gesamtüberleben verlängern. Eine neuartige Immuntherapie, genannt Axalimogene filolosbac (ADXS11-001), basiert auf gentechnisch manipulierten attenuierten Listeria monocytogenes. Die Bakterienart sezerniert ein Fusionsprotein, das ein Fragment des Listeriolysin O enthält. Das infundierte Präparat ruft verschiedene Tumorabwehr-Reaktionen hervor.
In einer Phase-2-Studie wurden 110 chemo-oder strahlentherapeutisch vorbehandelte Patientinnen mit Zervixkarzinom auf ADXS11-001- Monotherapie oder auf dieses plus Cisplatin randomisiert. Bei 69 Frauen erhielt man komplette Verlaufsdaten. Das mediane Gesamtüberleben war in beiden Gruppen vergleichbar (8,28 vs. 8,78 Monate) und entsprach den Daten aus anderen Studien. Auch andere Beurteilungskriterien fielen ähnlich aus (medianes progressionsfreies Überleben 6,10 vs. 6,08 Monate; Gesamt-Ansprechrate: 17,1% vs. 14,7%). Die Nebenwirkungen waren generell leicht bis moderat ausgeprägt; sie waren in der Kombinationsgruppe häufiger.
Die ermutigenden Daten hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit sprechen dafür, das Präparat in der vorliegenden Indikation eingehender zu prüfen. WE
Quelle:

Basu P et al.: A randomized phase 2 study of ADXS11-001 Listeria monocytogenes-listeriolysin O immunotherapy ... Int J Gynecol Cancer 2018; 28: 764-72

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