Zwischen dem Menstruationszyklus, den damit verbundenen Hormonschwankungen und verschiedenen Aspekten der Gesundheit, des Wohlbefindens und der sportlichen Leistung bestehen komplexe Beziehungen. Bisherige quantitative Studien mit Elite-Athletinnen berichten, dass ein Großteil der Sportlerinnen, die keine hormonelle Verhütung (HC) anwenden, negative Nebenwirkungen während ihres Menstruationszyklus hatten, darunter Schmerzen in Bauch und Rücken, sowie Krämpfe und Kopfschmerzen/Migräne.
Ziel der aktuellen Studie war, den Status des Menstruationszyklus sowie die gelebten Erfahrungen und Wahrnehmungen damit in Bezug auf die Leistung von Spitzensportlerinnen zu verstehen. 15 internationale Rugby-Spielerinnen nahmen an individuellen, halbstrukturierten Interviews teil (Alter: 24,5±6,2 Jahre). Fast alle Athletinnen berichteten über Menstruationszyklus-bezogene Symptome, 67% waren der Ansicht, dass diese Symptome ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigten. Zu den häufigsten gehörten Dysmenorrhoe, übermäßige Blutungen, vermindertes Energieniveau, Sorgen, Ablenkung, schwankende Emotionen und verminderte Motivation. Die Befragten gaben verschiedene Methoden zur Lösung dieser Probleme an, einschließlich Akzeptanz oder Anpassung, sowie Bewältigung der Symptome durch Selbstmedikation oder Behandlung durch Experten.
Diese Studie bietet erstmals einen vertieften Einblick in die Erfahrungen von Sportlerinnen mit dem Menstruationszyklus und die wahrgenommenen Auswirkungen auf Training und Wettkampf. Sie hebt die individuellen Reaktionen auf Menstruationsprobleme hervor. Daraus leiten die Autoren die Empfehlung für Mannschaftsärzte und sportliches Personal wie Trainer etc. ab, Menstruationsprofile zu erstellen, den Menstruationszyklus zu überwachen und das Bewusstsein, die Offenheit, das Wissen und das Verständnis für den Menstruationszyklus weiterzuentwickeln, um die Sportlerinnen zu unterstützen. AT