Sexuelle Dysfunktion der Frau

Gyn-Depesche 6/2001

Elektrode misst vaginalen Blutfluss

Unter Störungen der Sexualfunktion leiden Frauen wahrscheinlich mindestens so häufig wie Männer. Die Erforschung der weiblichen sexuellen Dysfunktion ist unter anderem dadurch behindert, dass objektive diagnostische Kriterien fehlen.

Da eine verminderte sexuelle Erregbarkeit bei Frauen mit einem reduzierten Blutfluss in den Beckenorganen einhergeht, wurde in den USA eine modifizierte Sauerstoffelektrode nach Clark verwendet, um die Sauerstoffspannung in den kleinen Labien und in der Vagina zu messen. Um die Methode zu testen, wurden zwölf junge Frauen zwischen 22 und 25 Jahren ausgewählt, die durch Selbstbefriedigung einen Orgasmus erreichen konnten und keine Kontrazeptiva einnahmen. Der mittlere Sauerstoff-Partialdruck betrug in der Vagina 3,8 mm Hg und in den kleinen Labien 18,3 mmHg. Sobald die Frauen begannen, sich selbst zu stimulieren, stiegen die Werte kontinuierlich an und erreichten zu Beginn des Orgasmus Spitzenwerte von 28,6 mm Hg intravaginal und 47,3 mm Hg labial. 20 bis 30 Minuten nach dem Höhepunkt war die Sauerstoffspannung wieder auf die Basiswerte zurückgegangen. Während der Messungen ist die Anwesenheit einer weiteren Person im Raum nicht erforderlich, so dass die Privatsphäre gewahrt bleibt.

Quelle: Sommer, F: measurement of vaginal and minor labial oxygen tension for the evaluation of female sexual function., Zeitschrift: JOURNAL OF UROLOGY, Ausgabe 165(4) (2001), Seiten: 1181-4

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