Thrombose in der Schwangerschaft

Gyn-Depesche 2/2002

Empfehlungen für die Antikoagulationstherapie

Ein Review fasst Empfehlungen zur Antikoagulationstherapie während der Schwangerschaft und im Wochenbett zusammen.

Eine akute Thrombose in der Schwangerschaft sollte mit niedermolekularem Heparin (LMWH) behandelt werden, wenn eine längere Halbwertszeit des Heparins erwünscht ist. In anderen Fällen muß auf unfraktioniertes Heparin (UH) zurück gegriffen werden. Die Behandlung sollte bis ins Wochenbett fortgeführt werden. Schwangere mit akuter Thrombose müssen von Spezialisten entbunden werden. Bei einem Thrombose-Ereignis kurz vor der Geburt sollte die Geburt geplant und die Antikoagulation nur kurz ausgesetzt werden. Da bei Gabe therapeutischer LMWH-Dosen die Verwendung lokaler Anästhetika kontraindiziert ist, sollte vor der Geburt intravenöses UH verwendet werden, da hierdurch eine höhere Flexibilität ermöglicht wird. Prophylaktische LMWH-Dosen können das Risiko für erneute Thrombosen minimieren. Frauen mit künstlichen Herzklappen haben ein hohes Thromboserisiko und müssen in der Schwangerschaft mit Antikoagulanzien behandelt werden. Niedrig dosiertes ASS kann das Risiko für wiederkehrende Präeklampsien um 15% reduzieren. Welche Rolle UH oder LMWH in der Prävention rezidivierender Fehlgeburten oder geburtshilflicher Komplikationenen spielen, die mit einer uteroplazentaren Insuffizienz assoziiert sind, ist bisher noch nicht geklärt. (AK)

Quelle: Hague, WM: Anticoagulation in pregnancy and the puerperium, Zeitschrift: MEDICAL JOURNAL OF AUSTRALIA, Ausgabe 175 (2001), Seiten: 258-263

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