Uteruspolypen sind eine der häufigsten pathologischen Befunde in der Gebärmutterhöhle, die Prävalenz liegt zwischen 7,8 % und 30 %. Transvaginaler Ultraschall gilt als erste diagnostische Option zu deren Nachweis. Die Sonohysterographie hat eine ähnliche Genauigkeit wie die Hysteroskopie. Dilatation und Kürettage werden für die Polypenentfernung nicht empfohlen, vielmehr gilt die Hysteroskopie mit Geräten mit kleinem Durchmesser zur Entfernung der Polypen als Standard. Diese kann bei den meisten Frauen sogar ohne Anästhesie durchgeführt werden.
Viele Kliniker vertreten die Ansicht, dass grundsätzlich alle Uteruspolypen reseziert werden sollten. Die Entfernung ist bei Patienten mit abnormalen Blutungen und Unfruchtbarkeit vorteilhaft. Zusätzlich ist eine Polypektomie angezeigt, um das Malignitätsrisiko zu verringern. Wenngleich die Hysteroskopie eine effektive Methode zur Polypektomie mit einer geringen Komplikationsrate darstellt, ist nicht bekannt, ob dies für unfruchtbare Frauen im reproduktiven Alter und vorheriger assistierter Reproduktionstherapie wirklich von Vorteil ist. Bei Frauen mit postmenopausalen Blutungen rechtfertigt das Malignitätsrisiko allerdings die Notwendigkeit einer Polypektomie mit histologischer Gewebeuntersuchung. Bei asymptomatischen Frauen ist das Malignitätsrisiko allerdings gering. Insgesamt sollten sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägungen sowohl Unter- als auch Übertherapien vermeiden. DM