Der Nutzen von Erenumab in der Migräne-Prophylaxe wurde in vielen klinischen Studien zweifelsfrei belegt. Wie Prof. Uwe Reuter, Berlin, berichtete, zeigen Fünfjahresdaten einer offenen Studienverlängerung, dass Erenumab über lange Zeiträume wirksam und gut verträglich bleibt. Bei den Patienten mit episodischer Migräne betrug die Verringerung der monatlichen Migräne-Tage (MMD) gegenüber dem Ausgangswert (8,5 Tage) 5,3 Tage. 71,0 % der Patienten erreichten eine Reduzierung der MMD um ≥ 50 % und fast die Hälfte (47,1 %) um ≥ 75 %. Ein gutes Drittel (35,5 %) war am Ende sogar attackenfrei. Auch die Migräne-bedingten Beeinträchtigungen wurden anhaltend reduziert. 74,0 % der Patienten erreichten eine HIT-6-Reduktion um ≥ 5 Punkte. Nicht zuletzt, betonte Reuter, wurden bei dieser Langzeitprophylaxe keine neuen Sicherheitssignale festgestellt. In der Tat fielen die expositionsadjustierten Nebenwirkungsraten während der offenen Erenumab-Behandlung niedriger aus als jene unter Placebo während der Doppelblindphase.
Dass Erenumab in der praktischen Anwendung auch zu einer Ressourceneinsparung beiträgt, belegt u. a. eine finnische Registerstudie: Migräne-Patienten im arbeitsfähigen Alter mit ≥ 2 Erenumab-Anwendungen zeigten gegenüber dem Jahr vor Behandlungsbeginn nicht nur eine robuste Verringerung der Kopfschmerztage, sondern auch eine signifikant Abnahme der Migräne-bedingten Arbeitsunfähigkeits(AU)-Tage in Monat 12 um 74 % (4,9 vs. 1,3 Tage pro Patientenjahr [PJ]; p = 0,035). Darüber hinaus wurden auch die Migräne-bedingten Arztbesuche um 45 % verringert (4,9 vs. 2,7 Besuche pro PJ; p < 0,001). Reuters Fazit zu Erenumab: „Das ausgewogene Verhältnis von Wirksamkeit und Sicherheit im Langzeitprofil ist die Basis für die Therapieakzeptanz und somit für eine effiziente und langanhaltende Prophylaxe der Migräne.“ JL