Schmerz im Alter

Gyn-Depesche 4/2001

Erfolgreiche Analgesie steigert die Mobilität

Chronische Schmerzen sind bei alten Menschen weit verbreitet, werden aber häufig nicht angemessen therapiert, da sie zu unrecht oft als "physiologisch" angesehen werden. Eine effektive Schmerztherapie ist aber wichtig, weil bei starken Schmerzen z. B. aufgrund degenerativer Erkrankungen Funktionsbeeinträchtigungen schlechter kompensiert werden und die altersbedingt geringere Mobilität weiter eingeschränkt wird.

Alte Menschen mit chronischen Schmerzen verlieren sehr schnell ihre Selbständigkeit und müssen im Krankenhaus behandelt bzw. in ein Pflegeheim eingewiesen werden. Von großem Nutzen ist ein multimodales, multidisziplinäres Therapiekonzept, in dem neben Verhaltenstherapie, Krankengymnastik und physikalisch-balneologischen Maßnahmen ggf. auch Opioid-Analgetika zum Einsatz kommen. Mit einem Schmerzpflaster, das Fentanyl kontinuierlich abgibt und nur alle drei Tage gewechselt werden muss, lassen sich Schmerzdurchbrüche weitgehend vermeiden. In einer Therapiestudie konnte die Mobilität bei neun von zehn Patientinnen mit starken chronischen Schmerzen aufgrund hochgradiger Osteoporose durch eine vierwöchige Therapie mit einem Fentanyl-Pflaster deutlich (n = 6) bis ausgeprägt (n = 3) verbessert werden. Positiv fiel zusätzlich auf, dass die Pflaster-Analgesie sehr gut vertragen wurde. Auch die unter Opioiden bekannte Obstipation war kein großes Problem; Übelkeit und Erbrechen fielen kaum ins Gewicht. Dafür ist wahrscheinlich die schnelle Penetration des lipophilen Fentanyl ins ZNS verantwortlich. (Ay)

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