Naproxen

Gyn-Depesche 6/2002

Erfolgreiche Selbstmedikation bei Dysmenorrhö

Fast die Hälfte aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter leidet unter Dysmenorrhö, also meist krampfartigen Schmerzen und einer Reihe von Begleitsymptomen während der Regelblutung. Seit kurzem steht für die Selbstmedikation dieser Beschwerden ein Naproxen-Präparat zur Verfügung.

Die betroffenen Frauen klagen über krampfartige, kolikähnliche und spastische Schmerzen, die in den Lenden-, Rücken- und Oberschenkelbereich ausstrahlen. Dazu kommen oft Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein. Liegt keine fassbare Ursache zugrunde, spricht man von primärer, bei anatomisch-pathologischen Gründen von sekundärer Dysmenorrhö. Ursache der Beschwerden ist die vermehrte Produktion uteruskontrahierender Prostaglandine (PgF2alpha) während der Menstruation. Sie provoziert eine verstärkte Kontraktion des Myometriums und der endometrialen Gefäße, was zu ischämischen Schmerzen führt. Die Therapie der Dysmenorrhö beruht nach den Kriterien der Evidenz-basierten Medizin deshalb im Wesentlichen auf der Gabe oraler Kontrazeptiva (bei gleichzeitigem Verhütungswunsch) und der Gabe von Prostaglandinsynthese-Hemmern. So wird durch NSAR die Cyclooxygenase und damit die Prostaglandin-Synthese reduziert, die Schmerzen lassen nach. Ein wesentlicher Vertreter dieser Substanzgruppe ist das Naproxen, das die Prostaglandin-Konzentration auf 20 bis 30% des Ausgangswertes reduziert. Naproxen führt zu einer signifikanten Schmerzreduktion bei 70 bis 90% der betroffenen Frauen. Neben den Schmerzen bessern sich auch die Begleitsymptome der Dysmenorrhö; darüber hinaus nimmt die Dauer der Menstruation ab und der Blutverlust wird reduziert. In einer Dosierung von 500 mg initial und 250 mg Erhaltungsdosis ist die Substanz bei primärer und sekundärer Dysmenorrhö wirksam. (MW)

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