Aus einer landesweiten Patientendatenbank in Taiwan entnahm man eine zufällige Auswahl von 22.058 Frauen über 45 Jahren, die mehrfach aufgrund von klimakterischen Beschwerden einen Gynäkologen aufgesucht hatten. Verglichen wurden diese mit ebenso vielen Frauen ohne entsprechende Symptome, die der Studiengruppe hinsichtlich ihrer demographischen Daten, der Begleiterkrankungen, Langzeitmedikationen und Klinikaufenthalte weitestgehend entsprachen.
Während der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 8,5 Jahren traten in der Studiengruppe 2.274 Schlaganfälle auf, in der Vergleichsgruppe dagegen nur 1.184. Bezogen auf 1.000 Patientenjahre betrug die Inzidenz 11,17 versus 8,57 Fälle. Das Apoplexrisiko stieg damit nach menopausalen Symptomen um 30 %. In Subgruppenanalysen zeigte sich besonders in der Altersgruppe unter 50 Jahren, bei Frauen ohne Komorbiditäten, ohne Hypertonie oder ohne antihypertensive Therapie ein erhöhtes Risiko. Auch länger anhaltende Symptome waren mit einer höheren Apoplexrate verbunden.
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Frauen mit vasomotorischen Beschwerden tendenziell geringere Östrogenspiegel und mehr kardiovaskuläre Risikofaktoren aufweisen. Ebenfalls mit der Symptomatik assoziiert scheinen Dyslipidämie, Atherosklerose, endotheliale Dysfunktion und prothrombotische Ereignisse. CW