In einer Fall-Kontroll-Studie (1990 bis 1995) wurden die Daten von 248 Frauen (18 bis 49 Jahre), die einen Herzinfarkt erlitten hatten, mit den Daten von 925 Frauen der gleichen Altersgruppe ohne Infarkt verglichen. 217 Patientinnen und 763 Kontrollen wurden auf Faktor V Leiden und die G20210A-Mutation im Prothrombin-Gen getestet. Frauen, die orale Kontrazeptiva einnahmen, hatten ein höheres Infarkt-Risiko (Odds Ratio 2,0) als Frauen, die keine Pille genommen hatten. Bei Verwendung von oralen Kontrazeptiva der zweiten bzw. dritten Generation wurde eine OR von 2,5 bzw. 1,3 ermittelt. Frauen der Pille-Gruppe mit prothrombotischer Mutation hatten ein vergleichbar hohes Risiko wie Frauen der Pille-Gruppe ohne Mutation (OR 2,1 vs. 1,9). Die Höhe der Östrogendosis beeinflusste das Risiko ebenfalls nicht. Ein besonders hohes Infarkt-Risiko hatten rauchende (OR 13,6), an Diabetes (OR 17,4) oder Hypercholesterinämie (OR 24.7) leidende Frauen der Pille-Gruppe.
Myokardinfarkt und orale Kontrazeption
Gyn-Depesche 4/2002
Erhöhtes Risiko durch "Pille" der zweiten Generation
Niederländische Wissenschaftler untersuchten, ob unterschiedliche Gestagen-Typen (orale Kontrazeptiva der zweiten und dritten Generation), die Östrogendosis und prothrombotische Mutationen das Myokardinfarkt-Risiko beeinflussen.
Quelle: Chasan-Taber, L: Oral contraceptives and myocardial infarction - the search for the smoking gun, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 345 (2001), Seiten: 1841-1842: , Zeitschrift: , Ausgabe ()