Inwiefern der Zeitpunkt der Menarche die Insulinresistenz im jungen Erwachsenenalter beeinflusst, untersuchten Forscher in Neuseeland an 54 gesunden kinderlosen Frauen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr (Nicht-Raucherinnen, kein Gebrauch oraler Kontrazeptiva, BMI <30 kg/m²). Als früh, durchschnittlich bzw. spät galt ein Menarchealter von ≤11 Jahren, >12 und ≤13 Jahren bzw. ≥14 Jahren.
Die Insulinsensitivität der Frauen wurde im morgendlichen Nüchternzustand mit einem 90- minütigen intravenösen Glucosetest mit mehrfachen Blutabnahmen erfasst (einminütige Infusion mit 25%iger Glucoselösung, i.v. Insulinbolus nach 20 Minuten). Zusätzlich wurden Körpergewicht, Größe und Körperzusammensetzung bestimmt. Alle Messungen wurden zwischen dem fünften und zehnten Zyklustag durchgeführt.
Je früher die Menarche eingesetzt hatte, desto geringer war die Insulinsensitivität der Frauen (r2=0,13; p=0,015). Frauen, die früh in die Pubertät gekommen waren, hatten eine um 31 bzw. 36% geringere Insulinsensitivität als Frauen mit durchschnittlichem oder spätem Menarchealter (p=0,021 bzw. p=0,033). Der Unterschied in der Insulinresistenz von Frauen mit früher bzw. später Menarche war damit fast doppelt so groß wie die durchschnittliche Veränderung, die Metformin bei Diabetikern erreicht.
Eine frühere Menarche war außerdem mit einer signifikant stärkeren akuten Insulinantwort sowie mit höherem Körpergewicht, BMI und Körperfettanteil verbunden. OH