Schulterdystokie

Gyn-Depesche 2/2012

Erst McRoberts, dann Rotation

Die Schulterdystokie ist ein seltenes und meist unvorhersehbares Ereignis, das mit einer hohen Rate hypoxischer und traumatischer Schädigungen verbunden ist. Schnelles Handeln ist gefragt.

Australische Gynäkologen werteten die Daten von 205 Geburten mit Schulterdystokie aus. Richtliniengemäß wurde zunächst das McRoberts-Manöver durchgeführt, meist in Kombination mit suprasymphysärem Druck. Blieb dies erfolglos, so folgte je nach Erfahrung des Geburtshelfers als zweiter Schritt entweder ein internes Rotationsmanöver nach Woods oder Rubin oder die Lösung des hinteren Arms.

Das initiale McRoberts-Manöver führte in einem Viertel der Fälle zur erfolgreichen Entbindung. Dabei kam es bei 7,8% der Neugeborenen zu einer Verletzung des Plexus brachialis und bei 3,9% zu einer Klavikula-Fraktur. Im Falle eines Misserfolgs wurden in 85% Rotationsmanöver durchgeführt. Die Erfolgsrate betrug dabei 72%. Plexusschäden traten bei 4,4%, Klavikula-Frakturen bei 5,6% und Humerus-Frakturen bei 1,1% der Kinder auf.

Die Lösung des hinteren Arms führte als zweite Maßnahme in 63,6% der Fälle zum Ziel. Hier fanden die Studienautoren allerdings höhere Raten an Plexusschäden (21,4%) und Humerus-Frakturen (7,1%). Das Risiko einer Klavikula-Fraktur lag mit 7,1% in einem ähnlichen Bereich wie bei den Rotationsmanövern. Als dritte Maßnahme kam, soweit notwendig, das noch nicht durchgeführte Manöver zum Einsatz.

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