Fortgeschrittenes Mammakarzinom

Gyn-Depesche

Erste positive Daten zu DS-8201

In der Behandlung des fortgeschrittenen HER2-positiven Mammakarzinoms wurde in den letzten Jahren viel erreicht. Dennoch besteht weiter hoher Bedarf an neuen Therapien. Nach den ersten Daten könnte sich das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat DS-8201 zu einer interessanten Option entwickeln.

Als Standard in der Erstlinie beim fortgeschrittenen HER2-positiven Mammakarzinom gilt die duale Blockade mit Trastuzumab und Pertuzumab in Kombination mit einem Taxan. Als Option für die Zweitlinie hat sich das Antikörper-Konjugat Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) etabliert. "Für das weitere Vorgehen sind neue Therapieoptionen notwendig", erklärte Prof. Diana Lüftner, Berlin, auf einer Veranstaltung von Daiichi Sankyo. Hinweise auf ein vorteilhaftes Nebenwirkungsprofil und eine gute Wirksamkeit ergeben sich aus ersten Daten zu dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (antibody drug conjugate, ADC) DS-802 bzw. Trastuzumab-Deruxtecan, berichtete Prof. Nadia Harbeck, München.

In einer japanischen Phase-1-Studie demonstrierte die Substanz eine deutliche klinische Wirksamkeit bei Patientinnen mit einem HER2-exprimierenden Brustkrebs nach Vortherapie mit T-DM1. Aufgrund eines "Bystander"-Effekts kann Trastuzumab-Deruxtecan auch Tumorzellen erreichen, die weniger HER2 exprimieren. Eine dosislimitierende Toxizität wurde in der Studie nicht beobachtet. Insgesamt war die Verträglichkeit gut und es traten nur wenige hämatologische Nebenwirkungen Grad 3 oder 4 auf. Sowohl HER2-positive Patientinnen als auch solche mit niedriger HER2-Expression sprachen auf die neue Therapie an.

Am Ende der Studie hatten elf Patientinnen (46%) die Substanz bis zu einem halben Jahr oder länger erhalten. Dabei blieb das Ansprechen bei etwa der Hälfte der Frauen über sechs Monate stabil. Auch die mediane Zeit bis zum Ansprechen von zwölf Wochen bewertete Harbeck als sehr positiv angesichts der Tatsache, dass die Patientinnen stark vorbehandelt waren. In einem auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) vorgestellten Update der Studie waren 130 Patientinnen zu 100% mit TDM-1 und zu 75% mit Pertuzumab vorbehandelt. HER2+-Patientinnen erreichten eine Ansprechrate von 61% - die Patientinnen, die nur wenig HER2 expreminierten, eine Ansprechrate von 30%.

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