Angst vor der Geburt

Gyn-Depesche 6/2019

Erstgebärende stärker betroffen

Ein erheblicher Teil der werdenden Mütter hat starke oder sogar sehr starke Angst vor der bevorstehenden Geburt. Besonders Erstgebärende, depressive Frauen sowie Mütter mit geringem sozialem Rückhalt sind gefährdet.
Die Forscher um Maeve O‘Connell befragten 882 Frauen im Rahmen der routinemäßigen Schwangerenvorsorge mit Hilfe des validierten „Wijma Delivery Expectancy Questionnaire Version A“ (W-DEQ A; Punktwert 0-165) zu möglichen Ängsten in Zusammenhang mit der Entbindung.
Das Ergebnis der Querschnittsstudie: 36,7 % der werdenden Mütter litten an starker (W-DEQ A ≥ 66) und 5,3 % an sehr starker Angst (W-DEQ A ≥ 85) vor der Geburt, wobei Erstgebärende im Vergleich zur Mehrgebärenden häufiger betroffen waren. Statistische Signifikanz bestand allerdings lediglich bezüglich der starken Angst (43 vs. 33,6 %; p < 0,005). Ein Mangel an Informationen, das Fehlen einer Partnerschaft, eine vorangegangene Depression sowie andauernde depressive Symptome prädisponierten für starke Geburtsängste. Beim Wesen der Angst erwiesen sich negative Emotionen, der Mangel an positiven Emotionen, eine soziale Isolation sowie die Angst vor dem Moment der Geburt.
Diese Faktoren sollten bei der antenatalen Betreuung der Schwangeren berücksichtigt werden. LO
Quelle: O‘Connell MA et al.: The prevalence and risk factors of fear of childbirth among pregnant women: A cross-sectional study in Ireland. Acta Obstet Gynecol Scand 2019; 98(8): 1014-1023. doi: 10.1111/ aogs.13599

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x