Die gynäkologische Eingangsuntersuchung, ein Screening nach Zervixkarzinom und STD sind für sich genommen wichtige präventive Maßnahmen. Experten sind der Meinung, dass diese Untersuchungen jedoch für die Beurteilung, ob eine Frau hormonelle Kontrazeptiva einnehmen kann, nicht notwendig sind. In diesem Fall sind eine genaue Anamnese und Blutdruckmessungen ausreichend aussagekräftige Parameter. Alle Frauen, insbesondere die älteren, sollten allerdings aufgefordert werden, an einem Screening auf STD, Mamma- und Zervixkarzinom teilzunehmen. Die Gruppe der 15- bis 19-Jährigen hat ein sehr geringes Risiko, an Zervixkarzinom zu erkranken (2 von 1 000 000). Das Risiko mangels effektiver hormoneller Kontrazeptiva ungewollt schwanger zu werden, ist dagegen sehr hoch. Durch eine vereinfachte Untersuchung wird verhindert, dass Frauen bis zur Verschreibung effektiver Kontrazeptiva zu viel Zeit vergehen lassen. Die Anzahl an ungewollten Schwangerschaften könnte durch eine solche Strategie deutlich reduziert werden. (AK)
Verschreibung hormoneller Kontrazeptiva
Gyn-Depesche 6/2001
Es geht auch ohne gynäkologische Eingangsuntersuchung
Vor der Verschreibung hormoneller Kontrazeptiva wird in der Regel eine gynäkologische Eingangsuntersuchung durchgeführt. Dies wird vielfach kritisiert, mit dem Hinweis, dass hierfür die Analyse von Blut oder Urin ausreichen würde. Ein Review fasst relevante medizinische Literatur und Richtlinien von Organisationen zusammen, die sich mit dem Thema Kontrazeption befassen.
Quelle: Stewart, FH: Clinical breast and pelvic examination requirements for hormonal contraception, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 285 (2001), Seiten: 2232-2238