Kontinuierliches Glucosemonitoring bei Neugeborenen

Gyn-Depesche 6/2018

Es ist noch ein weiter Weg!

Eine neonatale Glucoseinstabilität, einschließlich Hypoglykämie und Hyperglykämie, wird mit einer schlechteren Neuroentwicklung des Kindes in Verbindung gebracht. Das Interesse an einer routinemäßigen klinischen Anwendung der kontinuierlichen Glucosekontrolle (CGM) bei Frühgeborenen ist entsprechend hoch.
Bei Erwachsenen ist die CGM gut etabliert, ihre Rolle bei der neonatalen glykämischen Kontrolle ist jedoch weniger klar. Nun machte sich eine Arbeitsgruppe Gedanken darüber, welche Probleme im Zusammenhang mit einer CGM bei Frühgeborenen grundsätzlich geklärt werden müssen. Denn bevor die Echtzeit-CGM für die routinemäßige Neonatalversorgung eingesetzt werden kann, gilt es, drei technische Hauptprobleme zu lösen:
  • Die begrenzte Punktgenauigkeit, insbesondere bei niedrigen oder sich schnell ändernden Glucosekonzentrationen, muss für die Versorgung Neugeborener optimiert werden.
  • Die aktuellen Kalibrierungsmethoden müssen für Neugeborene adaptiert werden.
  • Es besteht die Gefahr, dass eine Verschlechterung der Genauigkeit des Sensors (Sensor- Drift) in diesem Setting nicht erkannt wird.

Bis für die genannten Probleme eine Lösung ausgearbeitet ist, sollte das neonatale CGM lediglich auf Studien beschränkt bleiben und erst dann in die klinische Routineversorgung eingeführt werden, wenn der Nutzen in randomisierten Studien nachgewiesen wurde. VW

Quelle: McKinlay CJD et al.: Continuous glucose monitoring in ... Matern Health Neonatol Perinatol 2017; 3: 18

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