In Großbritannien haben dritt- und viertgradige Läsionen an Damm und Analsphinkter zwischen 2000 und 2011 von 1,8 % auf 5,9 % zugenommen. Als Risikofaktoren dafür gelten Nulliparität, Makrosomie des Babys, Weheneinleitung, verlängertes zweites Stadium der Wehen, höheres Alter der Mutter und operative vaginale Entbindung. Nach einer unkomplizierten Schnittentbindung eines Einlings empfiehlt man beim nächsten Mal oft eine vaginale Entbindung. Die Erfolgsrate liegt dabei zwischen 63 und 75 %. Dennoch wird ein solcher Versuch immer seltener unternommen. Entsprechend steigt die Sectio-Rate. Man vermutet, dass die Gründe, die zu der ursprünglichen Sectio führten, etwa ein Missverhältnis zwischen kindlichem Kopf und Beckenausgang, auch für Probleme bei einer nachfolgenden vaginalen Entbindung verantwortlich sind.
Um die Zusammenhänge transparenter zu machen, konzipierte eine britische Arbeitsgruppe eine retrospektive Kohortenstudie anhand einer Datenbank der University of Southampton. Sie bezog sich auf 1.375 Frauen, die eine Sectio hinter sich hatten und dann von einem Einling in Kopflage vaginal entbunden wurden (Zeitraum 2004 bis Ende 2014). Dammschäden traten um den Faktor 1,4 häufiger auf als bei Erstgebärenden. Als Risikofaktoren für einen massiven Schaden erwiesen sich fortgeschrittenes Alter und höheres Geburtsgewicht bei der vorangegangenen Schnittentbindung. Eine mediolaterale Episiotomie senkte das Risiko auf die Hälfte, eine frühere Notfall-Sectio verdoppelte es. WE