Drei Gynäkologinnen der Universität von North Carolina werteten die Daten von knapp 28 000 IVF-Zyklen aus 20 US-ameri-kanischen Fertilitätskliniken aus. Ziel war herauszufinden, wie sich die Leitfollikelgrö-ße, der Estradiolspiegel und der Zyklustag zum Zeitpunkt der ersten GnRH-Antagonis-tengabe auf die klinische Schwangerschafts-rate auswirkte. Alle drei Parameter erwiesen sich als unabhängige Prädiktoren des IVF-Er-folgs. Die höchsten Schwangerschaftsraten wurden erzielt, wenn der Estradiolwert beim Start der Antagonisten-Administration zwi-schen 500 und 599 pg/ml lag. Bei extrem niedrigen (<300 pg/ml) oder extrem hohen Spiegeln (>1100 pg/ml) sank die Wahr-scheinlichkeit einer Schwangerschaft dage-gen um 40%. Als optimaler Zeitpunkt des GnRH-Antagonisten-Starts kristallisierte sich der 6. Zyklustag heraus, als optimale Leitfol-likelgröße ein Durchmesser von 14 bis 15,9 mm. Um die Chance auf eine Schwanger-schaft zu maximieren, sollte man darauf ach-ten, die Antagonistengabe nicht zu starten, wenn einer der Parameter sehr weit unter oder über dem optimalen Bereich liegt. Ne-ben den klassischen Parametern Zyklustag und Follikelgröße sollte man auch den Estra-diolspiegel in das Timing einbeziehen. CW
Ovarielle Stimulation mit GnRH-Antagonisten
Gyn-Depesche 5/2018
Estradiolwert bestimmt Erfolgsrate
Zum optimalen Timing der ovariellen Stimulation mit GnRH-Antagonisten liegen bislang wenig Daten vor. Eine US-amerikanische Studie brachte neue Erkenntnisse.
Quelle:
Schumacher BML et al.: Cycle day, estrogen level, and lead follicle ... Fertil Steril 2018; 109: 6337
ICD-Codes:
N98.1