Die Wissenschaftler identifizierten bei ihrer Literatursuche Ende 2017 26 Fall-Kontroll-Studien und zwei Kohortenstudien aus Europa, den USA und China. Zuverlässige externe Quellen bestätigten den regelmäßigen Kontakt der Mütter mit Lösungsmitteln, Pestiziden und/oder Schwermetallen im Monat vor bzw. innerhalb der Schwangerschaft.
Pestizide sowie verschiedene Schwermetalle hatten keine signifikanten Auswirkungen auf das Risiko der Ungeborenen, mit einer Fehlbildung geboren zu werden. Anders sah es bei Lösungsmitteln aus: Neuralrohrdefekte kamen unter den Babys exponierter Mütter signifikant häufiger vor als in den Kontrollgruppen (vier Studien, Odds Ratio: 1,51; 95%-KI: 1,09 - 2,09). Signifikant erhöht war auch die Wahrscheinlichkeit eines Herzfehlers (sechs Studien; Odds Ratio 1,31; 95%-KI: 1,06 - 1,63). Hypospadien wurden in einer einzigen Fall-Kohortenstudie betrachtet. Eine Subgruppe der Lösungsmittel wurde mehrfach erforscht, die Glykolether. Die Wissenschaftler ermittelten unter Kindern der damit konfrontierten Schwangeren ein fast verdoppeltes Risiko sowohl für Neuralrohrdefekte als auch für orofaziale Spaltbildungen.
Die Autoren der Meta-Analyse empfehlen, dass Gesundheitsexperten, Arbeitgeber sowie Arbeitnehmerinnen mit Kinderwunsch über die möglicherweise teratogenen Effekte des regelmäßigen Kontakts mit Lösungsmitteln informiert sein sollten. PP