FAST bedeutet, dass die adjuvante Anti-Hormon-Therapie bei postmenopausalen Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs über fünf Jahre nicht durchgehend mit Tamoxifen erfolgt, sondern nach zwei bis drei Jahren auf einen Aromatasehemmer umgestellt wird. Dieses Konzept sehen die St.-Gallen-Guidelines von 2005 insbesondere für Frauen mit mittlerem bis hohem Risiko vor. Für den Einsatz von Exemestan nach diesem Switch sprechen die Daten der IES-Studie (Intergroup Exemestane Study) bei 4700 postmenopausalen Patientinnen. Im Vergleich zu einer Gruppe, die Tamoxifen durchgehend über fünf Jahre erhalten hatte, verringerte sich das Rezidivrisiko signifikant um 27%; signifikant wurde auch die Rate kontralateraler Mammakarzinome (um 54%) und das Risiko von Fernmetastasen (um 28%) reduziert. Zweittumoren bildeten sich um 33% seltener. Außerdem scheint ein klarer Trend hin zu einem verbesserten Gesamtüberleben zu bestehen, so Dr. med. Joachim Wagner, Völklingen. Vom FAST-Konzept profitierten in der IES-Studie alle Subgruppen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs in Form längeren krankheitsfreien Überlebens. Veränderungen des Endometriums, die unter Tamoxifen entstanden, gingen nach dem Switch auf Exemestan signifikant zurück. Flush und Fluor nahmen ebenfalls ab, während vaginale Trockenheit, Muskel- und Knochenschmerzen unter Exemestan häufiger beobachtet wurden. (mb)
Hormonabhängiges Mammakarzinom
Gyn-Depesche 3/2006
FAST - adjuvant erst Tamoxifen, dann Exemestan
Der Aromatasehemmer Exemestan hat die Zulassung für die frühe adjuvante Sequenztherapie (FAST) des Mammakarzinoms erhalten. Damit eröffnet sich die Chance, nach initialer Gabe von Tamoxifen die Therapie effektiver und nebenwirkungsärmer als bisher fortzuführen.