Diagnostik und Betreuung von Frauen mit Fehlgeburten in den ersten drei Monaten können schwierig sein. Was zu tun ist, erläutern zwei „Consultants“ und Spezialisten für Ultraschall, die für Ambulanzen für „early pregnancy assessment“ am University College Hospital in London und am St Michael’s University Hospital in Bristol arbeiten. Dritte im Bunde ist die Leiterin der Hilfsorganisation „Miscarriage Association“*.
Für die Fehlgeburt als häufigste Schwangerschaftskomplikation werden Raten von 12 bis 24% angegeben bei Frauen, bei denen eine Periode ausgeblieben und ein Urintest positiv war. Viele Ereignisse dürften aber stattfinden, bevor das Ausfallen einer Periode registriert wird. Die mütterliche Mortalität nach Abort betrug im UK von 1985 bis 2008 pro 100 000 Mutterschaften 0,05 bis 0,22. Die häufigsten Ursachen waren Blutung und Sepsis (beide tendenziell häufiger im zweiten Trimenon).
Unterschiede bei Wiederholung
Fehlgeburt ist definiert als spontaner Verlust einer intrauterinen Gravidität, bevor der Fetus außerhalb des Uterus überleben kann (Grenze der Lebensfähigkeit derzeit SSW 24). Frühe Fehlgeburten finden bis zur SSW 12 statt, späte von SSW 13 bis 24. Wiederholte Aborte sind i. d. R. als drei oder mehr Fehlgeburten in Folge definiert und betreffen 1% der Frauen im reproduktionsfähigen Alter. In einigen europäischen Ländern und in den USA gelten als wiederholte Aborte zwei oder mehr Ereignisse, konsekutiv oder nicht in Folge. Die Autoren befassen sich hier nicht damit.
Chromosomenanomalien als häufigste Ursache im ersten Trimenon finden sich in 50 bis 85% der Gewebeproben nach Spontanabort. Zu ca. zwei Dritteln sind es Trisomien (meist 16, 21 oder 22; steigendes Risiko mit Alter der Mutter). In einer prospektiven dänischen Studie betrug das Fehlgeburtsrisiko bis zu 34 Jahren 15% und darunter; es stieg von 35 bis 39 auf 25% und von 40 bis 44 Jahren auf 51%. Über 90% betrug es ab 45 Jahren.
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