Tierexperimente konnten zeigen, dass die orale Aufnahme von Pestiziden mit der Nahrung sich negativ auf die Reproduktion auswirken kann. Dabei wurden Pestizid-Dosen untersucht, die so durchaus in der Nahrung vorkommen können. Ob eine solche Assoziation auch beim Menschen besteht, war bislang unklar.
325 Frauen, die sich im Massachusetts General Hospital Fertility Center (Boston) einer assistierten Reproduktionsbehandlung (ART) unterzogen, wurden in die Studie eingeschlossen. Mittels Fragebögen wurde erhoben, wie sich die Frauen vor der ART ernährt hatten und anhand dieser Daten und den Angaben des US-Agrarministeriums zur Pestizidbelastung berechnet, wie hoch die Pestizidbelastung der einzelnen Frauen durch Nahrungsaufnahme war.
Eine hohe Pestizidaufnahme war signifikant mit einer geringeren Schwangerschaftswahrscheinlichkeit mit ART und einer geringeren Lebendgeburtsrate assoziiert. Im Vergleich mit der Kohorte der niedrigsten Pestizidbelastungsquartile hatten Frauen in der höchsten Quartile eine 18% geringere Schwangerschaftswahrscheinlichkeit. Die Lebendgeburtschance sank sogar um 26%. Pestizidbelastete Nahrung verschlechtert also die Chancen, mithilfe einer ART schwanger zu werden. CB