Bei einer 32-jährigen Schwangeren stellte man in der Brust des Fetus eine Raumverdrängung fest. In der 23. SSW gab man einen Zyklus Betamethason, um die Läsion zu verkleinern. Die rechtsseitige Masse maß 53 cm3, und es war kein normales Lungengewebe zu sehen. Ultraschall und fetales MRI sprachen für eine obstruktive bronchogene Zyste oder einen Schleim- gefüllten atretischen Segment- Bronchus. Der linke Lungenflügel war komprimiert.
In der 29. SSW probierte man nach abermals Dexamethason eine fetale Bronchoskopie. Ultraschall-gesteuert führte man über eine 3,8-mm-Kanüle einen Katheter in den Mund des Fetus ein und schob ihn bis in beide Hauptbronchien. Mithilfe eines flexiblen Ureteroskops spülte man wiederholt mit Kochsalzlösung.
Der Fetus entwickelte sich normal weiter. Beim letzten Ultraschall vor der Entbindung betrug das Volumen der Masse in der Lunge 15,2 cm³. Da postnatal Atemnot auftrat, nahm man am neunten Lebenstag eine Thorakotomie mit Lobektomie rechts oben vor. Bis auf wiederholte Tachypnoen zeigte das Kind mit zwölf Monaten keine kardiopulmonalen Auffälligkeiten. WE