Gyn-Depesche 7/2005

Fetale Hormonspiegel und späteres Malignomrisiko

Bestimmte intrauterine und perinatale Faktoren verbindet man mit dem Risiko für Leukämie im Kindesalter oder Brustkrebs im späteren Leben. Der Stammzellen-Pool im Zielgewebe gilt als kritischer Faktor, der die Hormonexposition am Lebensbeginn mit späterem Krebs verbindet.

In Massachusetts untersuchte man die Beziehung zwischen intrauterinen Hormonspiegeln und dem Stammzellpotenzial im Nabelschnurblut. Das Blut stammte von 40 Frauen, die mindestens 18 Jahre alt waren und ein Kind nach wenigstens 37 Schwangerschaftswochen geboren hatten. Man bestimmte die Spiegel an Estradiol, nicht konjugiertem Estriol, IGF-I und IGF-Bindungsprotein 3. Zur Ermittlung des Stammzellpotenzials wurden die Konzentrationen an CD34(+)- und CD34(+)-CD38(-)-Zellen und CFU-GM gemessen. Man fand eine ausgeprägte positive Assoziation zwischen dem Blutspiegel von IGF-I und den Stammzellmessungen, wobei die Zunahme des IGF-I um eine Standardabweichung mit einem 41%-igen Anstieg der CD34(+)-Zellen, einem 109%-igen Anstieg der CD34(+)CD38(-)-Zellen und einem 94%-igen Anstieg der CFU-GM einher ging. Ähnliche Zusammenhänge ergaben sich für das IGF-Bindungsprotein 3. Von den Steroidhormonen waren Estriol und Testosteron in signifikanter Weise positiv mit CD34(+) und CFU-GM assoziiert.

Quelle: Baik, I: Association of fetal hormone levels with stem cell potential: evidence for early life roots of human cancer, Zeitschrift: CANCER RESEARCH, Ausgabe 65 (2005), Seiten: 358-363

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