Von 470 prämenopausalen, sexuell aktiven Frauen, die sich einem Routine-Checkup im Seouler Universitätsklinikum unterzogen, wurde bei 67 (14,3%) sonographisch eine NAFLD diagnostiziert. Bei insgesamt 238 Teilnehmerinnen ergab die Auswertung des „Female Sexual Function Index“ (FSFI) eine sexuelle Dysfunktion.
Im Vergleich zu den Frauen ohne Lebererkrankung wiesen die NAFLD-Patientinnen signifikant niedrigere FSFI-Gesamtscores (24,7 versus 26,7) auf. Der Anteil der Frauen mit sexueller Dysfunktion lag mit 64,2% signifikant höher als in der Kontrollgruppe mit 48,4%. Bekannt ist die Assoziation der NAFLD mit Adipositas, Typ-2-Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen. Der beobachtete Einfluss auf die Sexualfunktion lässt sich nach Ansicht der Studienautoren durch eine erhöhte arterielle Steifigkeit und endotheliale Dysfunktion bei NAFLD erklären, die die Durchblutung der Genitalien verringert. Die Prävalenz der NAFLD beträgt in Europa etwa 20 bis 30%. Ihr Spektrum reicht von der einfachen Fettleber bis zur nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH) und Zirrhose, die in ein hepatozelluläres Karzinom münden kann. CW