Für die Entwicklung eines Zervixkarzinoms ist eine über mehrere Jahre anhaltende Infektion mit bestimmten humanen Papillomaviren - vor allem HPV-16 und HPV-18 - verantwortlich. Eine solche dauerhafte Infektion lässt sich bei 10 bis 40% der mit HPV infizierten Frauen nachweisen. 10 bis 25% dieser Frauen entwickeln eine Vorstufe des Zervixkarzinoms, aus der in den meisten Fällen ein bösartiger Tumor hervorgeht. Eine derartige HPV-Infektion sollte deshalb frühzeitig erkannt werden. Mit einer flüssigkeitsbasierten Präparationsmethode für dünne Zellschichten wird die Qualität der zytologischen Proben verbessert; die Detektionsrate prämaligner Zellen steigt signifikant. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch weiterführende Untersuchungen, z. B. der HPV-Test, am selben Präparat möglich sind. Wie unsicher die Ergebnisse des konventionellen Pap-Tests sind, zeigt eine Vergleichsstudie mit einem von der US-amerikanischen Behörde FDA zugelassenen HPV-Test. In einer deutschen Multicenterstudie mit 8466 Frauen (Mindestalter 30 Jahre) erwies sich dieser HPV-Test als weniger anfällig und brachte sicherere Ergebnisse als die zytologische Routineuntersuchung. Wegen der geringen Spezifität des HPV-Tests bei Frauen unter 30 Jahren profitieren vor allem ältere Frauen. Bei ihnen erkannte der HPV-Test nahezu alle dauerhaften Infektionen. Der konventionelle Pap-Test stellte dagegen nicht einmal die Hälfte aller echten Karzinomvorstufen fest.
Zervixkarzinom
Gyn-Depesche 5/2003
Flüssigkeits-basierte Testmethode erlaubt präzise Früherkennung
Derzeit besteht die Praxis zur Vorsorge des Zervixkarzinoms aus dem zellulären Abstrich (Pap-Abstrich). Er wird bei Frauen ab 20 Jahren jährlich durchgeführt und hat dazu beigetragen, die Mortalität an Gebärmutterhalskrebs um 70% zu senken, lässt aber in der Genauigkeit zu wünschen übrig und stößt in Durchführung und Auswertung an seine Grenzen. Eine deutliche Verbesserung bietet die Dünnschichtzytologie.