Zervixkarzinom

Gyn-Depesche 5/2003

Flüssigkeits-basierte Testmethode erlaubt präzise Früherkennung

Derzeit besteht die Praxis zur Vorsorge des Zervixkarzinoms aus dem zellulären Abstrich (Pap-Abstrich). Er wird bei Frauen ab 20 Jahren jährlich durchgeführt und hat dazu beigetragen, die Mortalität an Gebärmutterhalskrebs um 70% zu senken, lässt aber in der Genauigkeit zu wünschen übrig und stößt in Durchführung und Auswertung an seine Grenzen. Eine deutliche Verbesserung bietet die Dünnschichtzytologie.

Für die Entwicklung eines Zervixkarzinoms ist eine über mehrere Jahre anhaltende Infektion mit bestimmten humanen Papillomaviren - vor allem HPV-16 und HPV-18 - verantwortlich. Eine solche dauerhafte Infektion lässt sich bei 10 bis 40% der mit HPV infizierten Frauen nachweisen. 10 bis 25% dieser Frauen entwickeln eine Vorstufe des Zervixkarzinoms, aus der in den meisten Fällen ein bösartiger Tumor hervorgeht. Eine derartige HPV-Infektion sollte deshalb frühzeitig erkannt werden. Mit einer flüssigkeitsbasierten Präparationsmethode für dünne Zellschichten wird die Qualität der zytologischen Proben verbessert; die Detektionsrate prämaligner Zellen steigt signifikant. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch weiterführende Untersuchungen, z. B. der HPV-Test, am selben Präparat möglich sind. Wie unsicher die Ergebnisse des konventionellen Pap-Tests sind, zeigt eine Vergleichsstudie mit einem von der US-amerikanischen Behörde FDA zugelassenen HPV-Test. In einer deutschen Multicenterstudie mit 8466 Frauen (Mindestalter 30 Jahre) erwies sich dieser HPV-Test als weniger anfällig und brachte sicherere Ergebnisse als die zytologische Routineuntersuchung. Wegen der geringen Spezifität des HPV-Tests bei Frauen unter 30 Jahren profitieren vor allem ältere Frauen. Bei ihnen erkannte der HPV-Test nahezu alle dauerhaften Infektionen. Der konventionelle Pap-Test stellte dagegen nicht einmal die Hälfte aller echten Karzinomvorstufen fest.

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