Gyn-Depesche 6/2004

Fluor - behandeln und aufklären!

Scheidenausfluss ist ein häufiges Symptom, mit dem Frauen zum Hausarzt oder Gynäkologen kommen. Auch wenn in manchen Fällen eine Geschlechtskrankheit dahinter stecken kann, ist ein Fluor vaginalis noch kein Beweis dafür.

Ätiologie

Vaginaler Ausfluss kann physiologisch oder pathologisch sein. Die normale Scheidenflora (Laktobazillen) besiedelt das Epithel der Vagina und schützt die oberen Geschlechtsorgane gegen Infektionen. Sie sorgt dafür, dass der pH-Wert von 3,8 bis 4,4 aufrecht erhalten wird. Menge und Zusammensetzung des physiologischen Vaginalfluors ändern sich im Verlauf des Zyklus und auch über die Jahre. Der pathologische Ausfluss entsteht, wenn das Scheidenmilieu gestört wird. Häufigste Ursache ist die Besiedelung mit Candida albicans, die drei Viertel aller Frauen mindestens einmal im Leben befällt. Auch bakterielle Vaginosen sind sehr oft Auslöser eines Fluor vaginalis. Da viele dieser Fälle asymptomatisch verlaufen, ist die tatsächliche Zahl der Betroffenen schwer auszumachen. Bakterielle Vaginosen treten oft im Zusammenhang mit einem neuen Sexualpartner oder bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern auf. Frauen in monogamen Beziehungen leiden seltener daran; doch findet man sie durchaus auch bei Jungfrauen. In bestimmten Gruppen von Frauen sind sie besonders häufig, etwa bei Schwarzafrikanerinnen, Lesben oder Raucherinnen. Gonokokken, Chlamydien und Trichomonaden sind weitere Ursachen. In Wohlstandsländern findet man Trichomonas-Infektionen weniger häufig als in Entwicklungsländern, wo oft 10 bis 20% aller Frauen betroffen sind. Sie werden hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen, Gonokokken und Chlamydien praktisch grundsätzlich. Nicht infektiöse Auslöser von Scheidenfluor sind unter anderem mechanische oder chemische Irritationen, allergische Reaktionen, Intrauterinpessare, Diaphragmen, atrophische Veränderungen der Vaginalschleimhaut oder Neoplasien.

Diagnostik

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x