Supplement mit Nebenwirkung

Gyn-Depesche 2/2019

Folat fördert Allergien

Einige Studien ließen den Verdacht aufkommen, dass die Supplementation von Folat in der Schwangerschaft das Allergierisiko des Kindes erhöht. Eine Studie bestätigt dies nun.

Die polnische Arbeitsgruppe befragte 307 Mütter mit allergischen (n = 203) oder nicht-allergischen (n = 104) Kindern (Alter zwei bis 72 Monate) zur Dauer und Dosierung ihrer Folatsupplementation in der Schwangerschaft. Von den allergischen Kindern wiesen jeweils 37,9 % eine Nahrungsmittel- bzw. eine Inhalationsallergie, und 24,2 % eine kombinierte Allergie auf.
Fast alle Frauen (95,1 %) gaben an, im Rahmen ihrer Schwangerschaft ein Folat-Ergänzungspräparat eingenommen zu haben. Dabei hatten die Mütter allergischer Kinder häufiger sowohl präkonzeptionell als auch während der Schwangerschaft Folsäure supplementiert als die Mütter nicht-allergischer Kinder (37,5 vs. 19,2 %; p < 0,005). Auch hatten die Frauen, deren Kinder später Allergien entwickelt hatten, häufiger mehr als die empfohlene Dosis von 0,4 mg Folat täglich eingenommen. Dass mehr als die empfohlene Folatmenge eingenommen wurde, traf auch häufiger bei Müttern zu, deren Kinder eine kombinierte Allergie entwickelt hatten als bei jenen, deren Kind nur eine Inhalationsoder Nahrungsmittelallergie aufwies.
Interessant ist vor allem der Umstand, dass der Zusammenhang zwischen dem Allergierisiko nur für die Supplementation mit synthetischen Folaten beobachtet wurde, nicht aber bei natürlicher Folataufnahme über die Nahrung. OH
Quelle:

Socha-Banasiak A et al.: Trends in folic acid supplementation during pregnancy ... Postepy Dermatol Alergol 2018; 35(2): 139-44

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