Therapieplanung bei Brustkrebs

Gyn-Depesche 4/23

Frühes Mammakarzinom: das Rezidivrisiko richtig einschätzen

Die meisten Mammakarzinome werden heute in einem frühen Stadium diagnostiziert (eBC) und haben eine gute Prognose, es gibt aber Patient:innen mit hohem Rezidivrisiko. Wir sich das Rezidivrisiko in der Praxis richtig abschätzen lässt und welche Therapieoptionen es gibt, erläuterten Experten im Rahmen des „eClassroom Mammakarzinom“ von MSD und AstraZeneca.

Das Rezidivrisiko wird häufig anhand verschiedener Kriterien entweder zur Einschätzung des allgemeinen Risikos oder zur Planung der medikamentösen Therapie bei eBC ermittelt, wie Prof. Arnd Hönig, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Katholischen Klinikum Mainz, erläuterte. Es wird von Faktoren wie den verschiedenen histologischen Klassifikationen und Rezeptor-Subtypen, dem Tumor-/Lymphknotenstadium, dem histologische Grading oder dem Erkrankungsalter beeinflusst. Nicht nur Patient:innen mit einem TNBC und HER2-positiven eBC haben ein hohes Rezidivrisiko, sondern auch Subgruppen der Patient:innen mit HR+/HER2-negativem Mammakarzinom. Insbesondere das Mammakarzinom mit einer BRCA1/2-Keimbahnmutation ist mit einem erhöhten Rückfallrisiko assoziiert, so Hönig.

Prof. Hans Joachim Lück, niedergelassener Arzt einer gynäkologisch-onkologischen Praxis in Hannover, erläuterte, wie und wann das hohe Rezidivrisiko im Praxisalltag eingeschätzt wird: Alle Patient:innen, bei denen aufgrund der Tumorbiologie die Indikation für eine Chemotherapie besteht, erhalten eine Ausbreitungsdiagnostik. Ist die Patientin dem vorgeschlagenen Vorgehen einverstanden, wird bei hohem Rezidivrisiko eine BRCA1/2-Keimbahntestung durchgeführt.

Im Patientinnengespräch sollte ausführlich darauf eingegangen werden, dass das Ergebnis nicht nur für die Betroffene, sondern für die ganze Familie von Bedeutung ist. Es sollte deutlich gemacht werden, dass nicht die Mutation das Risiko darstellt, sondern die daraus resultierende Tumorbiologie, und dass der Nachweis der Keimbahnmutation von BRCA1 oder 2 eine zusätzliche therapeutische Chance darstellt, so Lück. Nach Vorliegen der humangenetischen Ergebnisse werden die möglichen operativen Optionen besprochen (Brusterhaltung ja/nein, Entfernung der Eierstöcke).

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