FRAX hilft deutlich weiter

Gyn-Depesche 2/2013

Fraktur-Gefahr einschätzen: Die Knochendichte ist nicht alles

Daten, die die begrenzte Aussagefähigkeit der Knochendichtemessung aufzeigen, präsentiert ein Experte für Osteoporose und weitere Knochen- und metabolische Störungen. Er arbeitet u. a. als Consultant Director der Kalzium-Ambulanz an der Cleveland Clinic, Ohio. Der FRAX-Score der WHO mit mehreren zusätzlichen Parametern wird vorgestellt, nicht ohne Hinweise auf seine Mängel.

Seit über zwei Jahrzehnten wird die Knochendichtemessung (mit DXA) verwendet, um eine Osteoporose zu diagnostizieren und die Wirkung der Therapie zu verfolgen. Obwohl sie initial dazu entwickelt worden ist, das Risiko von Fragilitätsfrakturen bei postmenopausalen Frauen weißer Hautfarbe über 65 Jahren zu beurteilen, wird sie nun bei Mann und Frau und in allen Altersgruppen benutzt, um Knochenmasse und Frakturgefahr zu bewerten. Der Arzt hat nun junge gesunde Patientinnen mit abnormen DXA-Ergebnissen vor sich und es stellt sich die Frage, wie er vorgehen soll.

Als Beispiel dient eine perimenopausale 50-Jährige (49,9 kg, 1,63 m), die sich nach einer Hüftfraktur ihrer Mutter um ihre eigenen Knochen Sorgen macht. Sie ist gesund, täglich körperlich aktiv und nimmt Vitamin- und Mineral-Supplemente. Ihre Zyklen waren normal, sie hat zwei Kinder. Die Knochendichte an der rechten Hüfte beträgt 0,75 g/cm2, der T-Score -2,1. Sie möchte wissen, ob sie Medikamente wie ihre Mutter braucht. Der Fall wirft eine Reihe von Fragen auf. Welche Informationen liefert DXA zur Pathologie und Diagnose der Osteoporose? Welche Faktoren stärken den Knochen neben der Dichte? Sind pharmakologische Interventionen immer dann indiziert, wenn ein abnormer T-Score vorliegt?

Patienten mit niedriger Knochendichte oder Osteopenie stellen ein diagnostisches und therapeutisches Problem dar. Als Gruppe erleiden sie die größte Zahl der Frakturen in der Bevölkerung, mehr als die Menschen, die laut Dichtemessung eine Osteoporose aufweisen. Ihre scheinbar relativ günstige BMD (bone mineral density) passt nicht zur Lehrmeinung über das Frakturrisiko. Offenbar ist die BMD zu Vorhersagezwecken nicht uneingeschränkt geeignet. Die DXA-Untersuchung ist auf Bevölkerungsebene nützlich, kann aber im Einzelfall ein schlechter Prädiktor sein.

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