Spinal-epidurale Anästhesie

Gyn-Depesche 3/2019

Frauen sind in der Follikelphase stabiler

Der Menstruationszyklus beeinflusst das Herz-Kreislauf-System ebenso wie den Wasser-und Elektrolythaushalt von Frauen. Nun wurden die Effekte erstmals in verschiedenen Körperpositionen sowie während einer spinal-epiduralen Anästhesie untersucht.

Untersucht wurden 40 Frauen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren (ASA-Klassifikation I bis II), bei welchen eine gynäkologische Myomektomie durchgeführt werden sollte. 21 von ihnen befanden sich in der Follikelphase ihres Zyklus, 19 in der Lutealphase. Herzrate und Blutdruck der Teilnehmerinnen wurden vor der OP einmal im Liegen und einmal im Stehen gemessen. Erneute Messungen wurden bei Betreten des Operationsraumes und bei Beginn sowie nach Administration der spinal-epiduralen Anästhesie durchgeführt.
Zyklusunabhängige Unterschiede in der Herzrate zeigten sich präoperativ beim Wechsel vom Liegen ins Stehen sowie 30 Minuten nach Einleiten der Anästhesie. Zu beiden Zeitpunkten war die Herzrate der Frauen, die sich in der Lutealphase befanden, signifikant höher als die Herzrate der Frauen in der Follikelphase. Zudem benötigten die Frauen der lutealen Gruppe in den ersten 30 Minuten der Anästhesie signifikant mehr Ephedrin zum Ausgleich von Hypotonie-Phasen.
Frauen scheinen demnach Kreislauffluktuationen in der Follikelphase besser tolerieren und ausgleichen zu können als in der Lutealphase. Für die Wahl des OP-Zeitpunktes dürfte dies im Allgemeinen vermutlich keine Rolle spielen. Für Patientinnen mit Kreislaufkomplikationen ist dies aber durchaus beachtenswert. OH
Quelle:

Lin H, Li W: Effect of the menstrual cycle on circulation during combined spinal-epidural anaesthesia. BMC Anesthesiol 2018; 18(1): 109

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