Angaben zum Menarche-Alter

Gyn-Depesche 2/2018

Frauen vertrauen

Der Beginn der Regelblutung stellt für Frauen ein einschneidendes Ereignis dar. Dennoch zeigten frühere Studien, dass die von Frauen gemachten Angaben zu ihrem Alter bei der Menarche nicht unbedingt verlässlich sind. Das überprüfte nun eine umfangreiche norwegische Studie und fand heraus, dass man Frauen diesbezüglich durchaus vertrauen kann.

Vom Menarche-Alter hängt einiges ab: Ein früher Beginn der Menstruation wird mit einer höheren Morbidität und Mortalität im späteren Leben verbunden; generell erleben Frauen ihre erste Periode immer früher im Leben, was eine gewisse Implikation für das Gesundheitswesen generell hat (z. B. bzgl. kardiovaskulärer Erkrankungen, Brustkrebs, Diabetes oder metabolischem Syndrom). Eine frühe Menarche ist außerdem mit Depression, Rauchen und Alkoholabusus im Jugendalter verbunden. In Deutschland erfolgt die Menarche im Schnitt mit 13,5 Jahren. Aber stimmen diese, meist von Frauen selbst gemachten Angaben überhaupt?
Um das zu eruieren, fragten norwegische Forscher über 6000 Frauen zweimal, jeweils im Abstand von sieben Jahren, nach ihrem Menarche-Alter. Die Idee dahinter: Wenn die Angaben zum Zeitpunkt der ersten Periode über die (Lebens-)Zeit konstant bleiben, kann man davon ausgehen, dass diese auch korrekt erinnert werden.
Der berechnete Pearson-Korrelationskoeffizient der Angaben zu den beiden Zeitpunkten betrug 0,84; somit gab es eine sehr starke Korrelation zwischen den zu beiden Zeitpunkten genannten Daten. Mit zunehmendem Alter der Frauen schienen die Erinnerungen an die erste Periode nicht zu verblassen. Nur 0,7% der Teilnehmerinnen wichen bei der zweiten Befragung mit ihrer Antwort um mehr als zwei Jahre ab – 62,4% nannten sogar exakt das selbe Datum. CB
Quelle:

Lundblad MW, Jacobsen BK: The reproducibility of self-reported age at menarche: The Tromsø study. BMC Womens Health 2017; 17: 62

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