Es wurden Populationen eines definierten Zeitraumes mit extrem niedriger Lebenserwartung analysiert: 1. Liberianische Sklaven. Zwischen 1820 und 1843 wurden befreite amerikanische Sklaven ermutigt, zurück in ihre Heimat Afrika zu gehen. Dort trafen sie dann aber eine völlig andere „Krankheitsumgebung“ an, was ihre Mortalität auf 43% im ersten Jahr hochschnellen ließ. 2. Trinidad-Sklaven. Zwischen 1813 und 1816 berechnete man ihnen eine Lebenserwartung von 13 bis maximal 20 Jahren. 3. Ukrainische Hungersnot. Während der „Großen Hungersnot“ in der Ukraine 1933 fiel die Lebenserwartung von zuvor ca. 43 Jahren auf nur 7,3 Jahre für Männer und 10,9 Jahre für Frauen. 4. Schwedische Hungersnot von 1772 bis 1773. 5. Island-Epidemien. In den Jahren 1846 und 1882 wurde Island von Masern-Epidemien heimgesucht. Irische Hungersnot von 1845 bis 1849.
Abgesehen von einer Sklavenpopulation war die Lebenserwartung von Frauen in allen Populationen zu jeder Zeit höher als die der Männer. Am meisten war die Übersterblichkeit von männlichen Neugeborenen für diese Unterschiede verantwortlich, woraus man schließen muss, dass neugeborene Mädchen widrigsten Lebensumständen besser trotzen. Die Ergebnisse stützen zudem die Theorie, dass fundamentale biologische Faktoren wichtig sein müssen, denn in dieser Studie wurden soziale oder Verhaltenseinflüsse (nahezu) ausgeschlossen (wie Rauchen, Alkohol, aggressives Fahren oder ungesunde Ernährung). CB