Ein Professor für materno-fetale Medizin der Universität von British Columbia in Vancouver, der auch für deren School of Population and Public Health arbeitet, hat zusammen mit einer Kollegin von der materno-fetalen Medizin Datenbanken aus den USA ausgewertet. Die Autoren fanden Unterschiede zwischen den beiden Typen von Präeklampsie bei den Risikofaktoren und vor allem bei der Prognose.
Die Präeklampsie (PE) wird charakterisiertdurch erhöhten Blutdruck und Proteinurie oder Beteiligung anderer Organe an einer exzessiven systemischen Entzündung. In Industrieländern betrifft sie ca. 3 bis 5% der Schwangerschaften und stellt eine der häufigsten Ursachen mütterlicher Mortalität und schwerer mütterlicher Morbidität dar, inkl. Eklampsie, Abruptio placentae, Lungenödem und akutes Nierenversagen. Bei den Babys besteht ein ca. zweifach erhöhtes Risiko neonataler Todesfälle. Erhöhte Gefahr droht u. a. für niedrigen Apgar, Krampfanfälle, neonatale Enzephalopathie und Aufnahme auf die Intensivstation. Allerdings haben einige frühere Studien gezeigt, dass bei wegen PE sehr viel zu früh geborenen Babys im Vergleich zu sehr kleinen Frühchen aus anderen Gründen die Risiken für Retinopathie, Zerebralparese und neonatale Mortalität geringer sind.
Die PE ist eine heterogene Erkrankung mit zwei ausgeprägten Untertypen: früh, vor SSW 34, und spät, ab SSW 34. Besonders bei früher PE ist das Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen für die Mutter und das fetaler Todesfälle hoch. Die einzige Therapie besteht in früher Entbindung.
Die Höhe der PE-Inzidenz nach Gestationsalter ist noch nicht auf Bevölkerungsebene untersucht worden. Im US-Bundesstaat Washington werden die Comprehensive Dis-charge Abstract Database (CHARS) mit allen Klinikaufnahmen und die Birth Events Record Database gepflegt (BERD). Sie enthalten ICD-9-Diagnosen und sind verknüpfbar.
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