Vaginalmykosen in der Schwangerschaft

Gyn-Depesche 6/2021

Früh vermeiden: Kandidose beim Kind

Auf der von Bayer Vital ausgerichteten Presseveranstaltung „Forum Frauengesundheit“ beleuchteten Experten verschiedene Aspekte der Schwangerenversorgung. Prof. Werner Mendling, Leiter des Deutschen Zentrums für Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe Wuppertal, klärte über die leitliniengerechte Behandlung von Vaginalmykosen auf.

Bei etwa jeder dritten Schwangeren lässt sich in den Wochen vor der Geburt eine vulvovaginale Besiedelung mit Candida albicans oder ähnlichen Hefepilzen nachweisen. Nicht in allen Fällen kommt es jedoch zu Symptomen, wie dem charakteristischen Juckreiz oder Rötungen im Genitalbereich. Bei der vaginalen Geburt wird der Pilz auf den Nachwuchs übertragen, was eine Mundkandidose oder Windeldermatitis begünstigt.
Der Gynäkologe Prof. Werner Mendling riet deshalb dazu, auch beschwerdefreie Schwangere im letzten Trimenon auf eine Candidabesiedelung zu untersuchen und bei Positivbefund entsprechend zu behandeln. Goldstandard in der Therapie vulvovaginaler Pilzinfektionen sei weiterhin die topische Therapie mit Clotrimazol, das auch in der Schwangerschaft ohne Bedenken eingesetzt werden könne. Empfehlenswert sei insbesondere die Anwendung von Clotrimazol-Präparaten mit Zusatz von Milchsäure. So führt der durch die Milchsäureformulierung erniedrigte pH-Wert zu einer verbesserten Löslichkeit von Clotrimazol und erhöht dessen Bioverfügbarkeit. Mendling verwies in diesem Zusammenhang auf eine vergangenes Jahr vorgestellte In-vitro-Studie, die belegte, dass Clotrimazol in Vaginaltabletten mit Milchsäurezusatz eine fünffach höhere fungizide Wirksamkeit zeigt als Vergleichspräparate ohne Milchsäure. RG
Quelle:

Pressekonfernz: „In der Schwangerschaft Mikronährstoffbedarf decken und Mykosen behandeln“, 22.9.2021

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