Große Fall-Kontroll-Studie

Gyn-Depesche 1/2008

Frühe Fehlgeburt: Risikofaktoren-Analyse als erster Schritt zur Prävention

In prospektiven Studien finden sich Fehlgeburtsraten in der frühen Schwangerschaft bis zu ca. 30%. Mit Hilfe einer bevölkerungsbasierten Fall-Kontroll-Studie in London sollten biologische und verhaltensbezogene bzw. durch den Lebensstil bedingte Risikofaktoren ermittelt werden.

Wiederholte Aborte finden sich in weniger als 10%. Zwar ist bekannt, dass u. a. Thrombophilie oder zytogenetische ­Ano­malien das Risiko erhöhen, aber viele mögliche Faktoren sind nach wie vor umstritten oder nicht bestätigt. Nun wurden 603 Frauen zwischen 18 und 55 Jahren, deren letzte oder z. T. vorletzte Schwangerschaft mit Spontanabort im ersten Trimenon geendet hatte, mit 6116 altersentsprechenden verglichen, deren letzte Gravidität mehr als zwölf Wochen dauerte. Wie erwartet, hatten das Alter der Mutter und vorangegangene Fehl- bzw. Lebendgeburten einen starken Einfluss. Deshalb wurden alle Daten diesbezüglich korrigiert. Das Risiko stieg nach dem 35. Lebensjahr der Mutter steil an. Vo­rangegangene Aborte erhöhten das Risiko ebenfalls; dagegen wurde es durch eine Lebendgeburt um 40% reduziert.

Eine Gefährdung ergab sich, wenn die Schwangere nicht verheiratet war oder in einer festen Beziehung lebte. Der soziale Status an sich hatte keinen Einfluss; Arbeitslosigkeit bei beiden Eltern wirkte sich tendenziell negativ aus. Während Untergewicht das Risiko deutlich erhöhte, hatten Übergewicht oder Adipositas keine Folgen. Eine frühere Abruptio ohne medizinische Indikation (bei 15% der Fälle) schien das Risiko um mehr als 60% zu steigern.

War die Gravidität geplant, sank das Fehlgeburtsrisiko insgesamt um 40%. Mit der Zeit bis zum Eintritt der Konzeption stieg es in diesen Fällen aber deutlich an.

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