Keinen Einfluss auf das Herzinsuffizienz-Risiko in der Postmenopause scheinen hingegen andere Schwangerschaftskomplikationen zu haben, darunter ein Gestationsdiabetes, ein niedriges bzw. ein hohes Geburtsgewicht oder eine Frühgeburt. Das ergab eine Auswertung der Langzeitdaten von 10.292 postmenopausalen Frauen aus der WHI(Women‘s Health Initiative)-Kohorte.
Von den hier insgesamt fünf analysierten Schwangerschaftskomplikationen war die hypertensive Schwangerschaftserkrankung die einzige, die sich als unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz in der Postmenopause herausstellte (adjustierte Odds Ratio 1,75). Das galt allerdings nur für eine HFpEF. Für die Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion fand sich kein Zusammenhang. Wie eine anschließende Mediationsanalyse zeigte, ließ sich die Assoziation von hypertensiver Schwangerschaftserkrankung und einer späteren HFpEF aber nicht ausschließlich über kardiovaskuläre Risikofaktoren erklären: 24 % der Assoziation waren durch einen Bluthochdruck vermittelt, 20 % durch einen erhöhten BMI und 23 % über eine koronare Herzerkrankung. Das legt nahe, dass neben diesen bekannten Faktoren, andere, bisher unbekannte Signalwege ebenfalls eine Rolle spielen.
Laut den Studienautoren bietet die Anamnese der hypertensiven Schwangerschaftserkrankung somit die Möglichkeit, frühzeitige Maßnahmen zur Prävention einer Herzinsuffizienz einzuleiten – womöglich sogar noch vor der Entwicklung klassischer Risikofaktoren, wie Diabetes mellitus oder Fettleibigkeit. RG