Bei knapp 18 000 postmenopausalen Frauen aus der WHI-Kohorte wurde anhand der Serumkreatininwerte die glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) bestimmt. In 1017 Fällen lag die eGFR nach der CKD-EPI-Formel unter 60 ml/min, was als Kriterium für eine chronische Nierenkrankheit galt.
Beim Vergleich der Frauen mit und ohne Funktionseinschränkung der Niere fiel auf: Nierenkranke erlebten häufiger eine vorzeitige Menopause vor dem 45. Lebensjahr (26 vs. 23%). Wie erwartet fand sich bei ihnen zudem sowohl eine höhere Gesamtmortalität als auch eine höhere Rate an koronaren Herzerkrankungen und zerebrovaskulären Ereignissen. An vasomotorischen Beschwerden litten sie jedoch insgesamt seltener als nierengesunde Frauen (38 vs. 46%). Eine späte, also erst nach der Menopause einsetzende Symptomatik kam in beiden Gruppen etwa gleich häufig vor. Anders als in früheren Auswertungen der WHI-Studie wirkte sie sich in dieser Kohorte jedoch nicht auf das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse aus, sondern nur auf die Gesamtmortalität. Eine chronische Nierenerkrankung beeinflusste die Interaktion zwischen späten vasomotorischen Beschwerden und der Mortalität nicht.
Dass Frauen mit Niereninsuffizienz seltener an menopausalen Hitzewallungen leiden, spricht für einen Einfluss auf deren Pathogenese. CW